Wie welkes Laub im raschen Zeitgewehe,
So treibt die Jugend ziellos durch den Tag;
Sie irrt, gefangen in elektron’schem Schnee,
Und kennt der echten Nähe kaum noch Schlag.
Die Weisheit schweigt — kein Ohr, das sie vernimmt,
Verkalten sind Gedanken, leer und schwer;
Nur flackernd Bild, das durch die Finger rinnt,
Erfüllt das Herz, doch nährt die Seelen leer.
Empathie, einst Engel, sanft und rein,
Sie fand in jungen Brustkämmerlein kein Haus;
Sie schwindet, wenn die kalten Blicke sein,
Gelenkt nur durch des Bildschirms trüben Schmaus.
Und Schweigen herrscht, wo einst das Wort erblühte,
Gespräch entflieht, die Miene bleibt verhüllt;
Kein Geist, der rege ringt, kein Herz, das glühte,
Nur Lautlosigkeit, die hohl das Schweigen füllt.
O Jugend, Kind der flücht’gen Glasphantasie,
Du siehst nicht, wie das Leben reich und weit;
Du fesselst dich an Schatten-Alchemie
Und wirfst dafür die gold’ne Wirklichkeit