In einem Comic für Kinder von der türkischen Religionsbehörde wird der Märtyrertod verherrlicht. In dem Comic erklärt der Vater seinem Sohn wie toll es ist ein Märtyrer zu werden. Die vom türkischen Staat unterstützte DITIB hat Einfluss auf den Islamunterricht in Deutschland.
Das Diyanet İşleri Başkanlığı (deutschPräsidium für Religionsangelegenheiten), abgekürzt mit Diyanet, ist eine staatliche Einrichtung zur Verwaltung religiöser Angelegenheiten in der Türkei. Das Diyanet ist direkt dem Ministerpräsidenten unterstellt und ist die höchste islamische Autorität des Landes. Die Behörde hatte im Jahre 2015 mehr als 100.000 Mitarbeitern und einem Jahresetat von umgerechnet mehr als einer Milliarde Euro.
Quelle: WikiPedia
Für den Islamunterricht an deutschen Schulen liegt die Zuständigkeit bei der konservative muslimische Ahmadiyya-Gemeinde als auch beim DITIB, der Dachverband der türkisch-islamischen Moscheegemeinden in Deutschland. DITIB, und das ist das Brisante, hat enge Verbindungen nach Ankara, zur türkischen Religionsbehörde Diyanet und nicht zuletzt zu Präsident Recep Tayyip Erdogan.
Der DITIB-Unterricht lehrt vor allem einen rückständigen Islam. Schröder kritisiert zudem den zweiten Partner Hessens für den Islamunterricht, die Ahmadiyya-Gemeinde, die für eine strikte Geschlechtertrennung stehe und versuche, diese Haltung islamisch zu fundamentieren. Islamunterricht an deutschen Schule sei wichtig, sagen Schröter und Ourghi unisono. Er könne, je nach Gestaltung, integrativ wirken, soll das auch. Aber an den deutschen Schulen habe man die falschen Partner gewählt.
Das Kultusministerium sieht keinen Einfluss Ankaras. Das hessische Kultusministerium dagegen sieht dieses Problem nicht. Man habe die Lehrpläne, etwa von DITIB, gründlich geprüft und sie seien mit einer freiheitlichen Grundordnung vereinbar, sagt Alexander Lorz, der hessische Kultusminister. Was die genaue konfessionelle Ausrichtung betrifft, stehe dem Staat keine Bewertung zu. Ob die Religionsgemeinschaft also einen fortschrittlichen, konservativen oder rückständigen Islam vermittle, wolle man nicht beurteilen.
Die Übersetzung des Dialogs in der oberen rechten Ecke: „Allah wird unsere Märtyrer belohnen“
Vater: Wie schön, ein Märtyrer zu werden!
Sohn: Wie kann man denn Märtyrer werden wollen, Papa?
Vater: Natürlich will man das! Wer will denn nicht in den Himmel kommen?
Das Gespräch in der Mitte des Comics: Schwester: Ich würde gerne eine Märtyrerin werden!
Bruder: Aber du kannst doch kein Soldat werden!
Mutter: Wenn man es sehr stark wünscht, wird Allah eine solche Gelegenheit bieten
Der Dialog auf dem Friedhof (rechts unten): Sohn: Wie schmerzhaft ist es, ein Märtyrer zu werden, Papa?
Vater: Märtyrer empfinden keinen Schmerz, mein Sohn!
„DITIB hängt am türkischen Religionsministerium, und das wandert immer stärker in eine islamistische, konservativ-autoritäre Ecke“, sagt Susanne Schröter, Leiterin des Forschungszentrums Globaler Islam an der Goethe-Universität Frankfurt.
Wie mächtig Diyanet ist, und wie eng die Verbindung zu Präsident Erdogan, zeigen auch Bilder von Anfang April aus Maryland: Erdoğan eröffnet gemeinsam mit Vertretern der türkischen Religionsbehörde die bislang größte Moschee in den USA, eine Diyanet-Moschee.
Konservatives Frauenbild der türkischen Regierung Diyanet ist für den fortschreitenden Islamisierungsprozess in der Türkei verantwortlich, mit „Handlungsempfehlungen“ etwa, die weit in die Privatsphäre reinreichen und die Trennung von Staat und Religion in der Türkei nach und nach aufheben. So war von Diyanet etwa zu hören, dass auch verlobte Pärchen nicht Händchen halten sollten oder dass Ehebruch schon mit einem Blick begangen werden könne. Für Empörung sorgte die Verlautbarung, dass es keine Sünde sei, wenn ein Vater seine Tochter ansehe und dabei Lust empfinde. Diyanet ruderte daraufhin zurück und sprach von einem Übersetzungsfehler.
Wie die türkische Regierung die Frauenrolle sieht, lässt sich seit einiger Zeit auch an Erdoğans eigenen Äußerungen ablesen. Eine Frau sei für ihn vor allem eine Mutter. Mindestens drei Kinder sollte jede gebären. Frauen und Männer könne man nicht gleichstellen, das sei gegen die Natur. Und Erdoğans Gattin Emine lobte erst kürzlich Harems – Frauen würden schließlich in den orientalischen Frauengemächern auf das Leben vorbereitet.
Partner in Hessen sind nämlich sowohl die konservative muslimische Ahmadiyya-Gemeinde als auch DITIB, der Dachverband der türkisch-islamischen Moscheegemeinden in Deutschland. DITIB, und das ist das Brisante, hat enge Verbindungen nach Ankara, zur türkischen Religionsbehörde Diyanet und nicht zuletzt zu Präsident Recep Tayyip Erdogan.
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