Selfies, selbstbezogene Kapitulation?

ST, 2017, Bild für das Selfie Projekt Titel: „Das narzisstische Selbstporträt“

DAS SELFIE-PROJEKT von Crossart International

Dieses Ausstellungsprojekt schlägt im Puls der Zeit. Doch wir nehmen die heutige Definition des SELFIES nur als Ausgangspunkt dieses spannenden Projektes.
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Selfies, selbstbezogene Kapitulation?

oder die Sucht nach Selbstbestätigung. Schmollmund, tiefer Ausschnitt, Tattoos auf nackter Haut. Auf Instagram und anderen sozialen Netzwerken gibt es Millionen solcher Aufnahmen.

Der Trend ist so massiv, dass es Soziologen und Philosophen zuhauf auf den Plan ruft, um die seelische oder psychische Dimension hinter den Selfies zu analysieren.

Der nahe liegende Schluss ist, dass Selfies typisch für unsere narzisstische Gesellschaft sind. Wir beschäftigen uns – fotografisch – nur noch mit uns selbst. Das Smartphone als moderne Variante, der Spiegel unseres Selbst  und jeder dreht sich nur noch um sich selbst.

Eine Flucht vor dem wirklichen Sein.

. – Aber diese Analyse führt in die Irre. Hier wird Narzissmus allzu einfach als Selbstliebe missverstanden. Die Motivationen für Selfies liegen viel tiefer.

Schon Emmanuel Levinas und Victor Frankl wussten, dass zu einem gelungenen Glück mehr als blanke Materie, Ressourcen, gehört, beide sahen sie im Anderen, im anderen Menschen, denn der Mensch als soziales Wesen benötigt eine lebendige Verbindung zu seiner Umwelt. Wer diese Beziehungen jedoch über sein Handy zu konsumieren, sein In-der-Welt-Sein zu bestätigen sucht, muss sich stets und ständig davon überzeugen und vergewissern, dass die Welt ihn nicht vergessen hat. „Wenn ich auf ein Posting oder einen Tweet mehr Likes bekomme als das Mal zuvor, deute ich das als stärkere Resonanz. Wenn ich dagegen weniger Rückmeldungen erhalte, habe ich die Sorge, von der Welt ‚vergessen’ zu werden. Wer seine Resonanzvergewisserung über die sozialen Medien sucht, muss sich deshalb alle paar Stunden oder gar Minuten von neuem seiner Verbundenheit mit der Welt versichern. Das kann leicht zu einem suchtförmigen Verhaltensmuster führen“, so Hartmut Rosa in der “Die Welt”. Von Stefan Groß

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Generation Selfie

„In der ersten Hälfte der 2010er Jahre definieren Online Social Media junge Populärkultur und spielen in der Jugendkultur eine ähnlich zentrale Rolle wie einst die Popmusik.

Jugendliche und junge Erwachsene agieren im Web 2.0 als Lifestyle-ReporterInnen in eigener Sache. Erstaunlich viele präsentieren sich dabei als begnadete SelbstdarstellerInnen“.

„Generation Selfie − Pics or it didn’t happen: Am 28.11.2016 stellte der BMWFW-Science Talk mit Dr. Beate Großegger (Institut für Jugendkulturforschung), Prof. Dr. Nestor Kapusta (Medizin. Universität Wien) und Dr. Petra Missomelius (Universität Innsbruck) die „Generation Selfie” zur Debatt  Weiterlesen…..

Quelle: jugendkultur.at