Die Verlorene Unschuld.

Durch den Umstand, dass sich das 100 – jährige Jubiläum des ersten Weltkrieges ansteht, greifen wir dies auf, um folgerichtig einzustimmen, dass ein solches Massaker „Blutpumpe“ mit ca. 9 Millionen tote Soldaten sowie zahlreichen Entstellten und Verstümmelten aus unserem kollektiven Gedächtnis nicht getilgt wird.

WarDie Ästhetik und Ehrlichkeit einer unbändigen Brutalität des Krieges erscheint uns jeder Zeit erneut. Die Demaskierung, die durch die Enthüllung allgegenwärtig in unseren Medien präsent ist, ändert unsere ach so gemütliche  europäische Gegenwart nicht im Geringsten.

soldaten-StadteDas 21. Jahrhundert steht daher ganz im aufkommenden Licht des Zitates von
Richard Huelsenbeck “Am Anfang war Data” vom April 1918.
In der Poesie DADA soll daher heute ein Manifest zur Erinnerung aufgerufen werden, um das scheinbar in der Vergangenheit liegende Ereignis dem Vergessen zu entreißen und daran zu erinnern, das sich seitdem nicht viel geändert hat. Schützengräben, Artillerie und Chemiewaffen sind ersetzt worden durch Drohnen, Atomwaffen, Terror und einer weiteren Stufe zur Anonymisierung des Tötens.

soldaten-final-AHugo Ball, der Erfinder des Lautgedichts, die ohrenbetäubende Geräuschkulisse der modernen Welt (in den Schützengräben, in der Großstadt…) und die Verstrickung des Menschen in mechanische Prozesse, hat dies aufgegriffen und in eine Darstellungsform gebracht, die diesem Anliegen gerecht wurde.

Fortsetzung folgt.
Die Idee von DADA lebt auch in unserem Jahrhundert weiter, aber sie unterliegt einer beständigen Transformation und ist allgegenwärtig präsent im Internet, YouTubes, Games und Daily Soaps & Serien (DSDS).

NIX DADer Weltherrschaftspräsident der Erdenländer mit seinen Landes-, Provinz-Stellvertretern, verbreitet das  Manifest der Verharmlosung.  Im Gewirr des irdischen Universums wird der Club des großen Anführers, der als Aufruf  für die Menschheit verstanden werden soll, dem Erdenbewohnern als groβes PLASTO-DIA-DATA-DRAMA wohl bekannt sein.
Im Zentrum der Kommunikationsblase des Internet-Informations-, Daten-, Chaos-Materials, das als papierlose Nullen und Einsen-Datenpaketdemokratie im Netz unermüdlich verteilt wird, ergibt sich die fatale Konsequenz einer scheinbaren Befriedigung ohne Grenzen.
Das allerweltzugängliche Medium hat lediglich die Funktion eines Aufrufgesuchs eines Abrufenden zu dienen, fatale Konsequenz ist die totale Speicherung von allem, was digital erfasst werden kann.

Das Drama hat somit seinen Lauf genommen.
Die eigene Polemik steht dabei auf einem Überzieher in einem Holzgerüst.

Aktivitäten sind vorerst ausgeschlossen, verharren darf er, in dem er sein ausgeschnittenes fragmentiertes dilettantisches Ansichten-Haus mit einer künstlerischen Anklage versieht, die sich als Oberflächlichkeit in einem Sekundenrausch darstellt, sich wiedersprechend verkrampft, verweigernd,  und sich in einem Idiom der Inkonsequenz windet.

Das Prinzip des “März”, das als entmaterialisiertes Kunstwerk seine traditionellen Wurzeln nicht verloren hat, kann als Weltbild verstanden werden, als Synonym für die Bilder der reinen Nichtkunst, die als übergeleitete Provokation für das wirkliche “Nichts” stehen.

Eine Deutung dieser Konstruktion, die auf organischen metaphysischen Extrakten aufgebaut ist, fällt in einem Rhythmus, dessen Bilder zusammengefügte Formelemente ergeben.
Die Fragmente dieser Konstruktionen postulieren sich in surrealistischen Bildobjekten.

Antennen-1Diese farbigen Datensalatbildproduktionen werden als Abbilder für die alltäglichen wiederkehrenden Bitablagedatenstrukturen im ausgeweiteten Nirwana der Informationsinhalte des Internets vorgehalten. Diese Datensalatinformationsmanipulationsbilder werden vom Betrachter als Reproduktionen von bereits bestehenden Bildern ohne jeglichen Inhalt als Beweis für die Nutzlosigkeit und Sinnentleerung wahrgenommen.

Kunst hat mit Geschmack nichts zu tun,
Kunst ist nicht da, dass man sie schmeckt
” (Max Ernst)