Vorwort:
Der auf einem Korpus mit vier Materialvorlagen gründende, interdisziplinäre, kunstwissenschaftliche und kritische Essay von Dr. Natalia Teuber-Terrones verbindet philosophische Kunst- und Ästhetiktheorien (Heidegger, Gabriel, Adorno, Benjamin) mit konkreten Werkanalysen (Rilke, Thorak) zu einer kritischen Untersuchung der einzigartigen Macht der Kunst – ihrer Fähigkeit zur Weltschöpfung und Wahrheitsoffenbarung, ihrer transformatorischen Kraft und ihrer stets präsenten Gefahr durch politische Instrumentalisierung entfremdet zu werden.
„Nicht die Abbildung der Wirklichkeit ist das Ziel der Kunst, sondern die Erschaffung einer eigenen Welt.” sagte der kolumbianische Maler und Bildhauer Fernando Botero (geb. am 19. April 1932 in Medellín (Kolumbien) u. gest. am 15. September 2023 in Monaco). Die Frage des Bezugs zwischen Kunst und Wirklichkeit, bzw. ob es das Ziel der Kunst ist, die Wirklichkeit als solche darzustellen, hat Künstler und Philosophen seit jeher beschäftigt und auch heute steht diese Frage noch offen.