Petition zur Streichung des „Gotteslästerungsparagraphen“ veröffentlicht

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von GBS posted on January 20, 2015 06:01PM GMT

„Giordano-Bruno-Stiftung ruft zur Stärkung der Kunst-, Presse- und Meinungsfreiheit auf. (Originalartikel hier: http://www.giordano-bruno-stiftung.de/meldung/petition-166-stgb )

Der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags hat die Petition zur Streichung des sogenannten „Gotteslästerungsparagraphen“ 166 StGB auf seiner Internetseite veröffentlicht. Der Paragraph bedroht Künstlerinnen und Künstler mit Gefängnisstrafen bis zu drei Jahren, wenn sie in ihren Werken religiöse oder weltanschauliche Bekenntnisse in einer Weise „beschimpfen“, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu gefährden. Die Petition kann ab sofort unterzeichnet werden. Die Zeichnungsfrist endet am 17. Februar.

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Kölner Karnevalswagen werden zu neutralen grauen Quadern umgebaut, um niemanden zu provozieren

Zitat

Donnerstag, 29. Januar 2015, ein wertvoller Blog-Beitrag von  „Der Postillon

Köln (dpo) – Der diesjährige Rosenmontagszug in Köln wird ausschließlich aus genormten, hellgrauen Quadern von 8x3x3 Metern bestehen. Mit dieser Meldung überraschte heute das verantwortliche Festkomitee. Einen Tag zuvor hatten die Verantwortlichen bereits angekündigt, auf einen „Charlie-Hebdo„-Motivwagen zum Thema Meinungsfreiheit zu verzichten, damit alle „befreit und ohne Sorgen einen fröhlichen Karneval erleben“ können.

Heute hieß es dann auf der Homepag

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Pourquoi?

Pourquoi tant de haine pour des dessins?

La majorité des musulmans condamne les actes terroristes des islamistes en précisant que ces assassinats n’ont rien à voir avec leur religion parce que l’islam est une religion de paix.
Soit, mais alors pourquoi ces condamnations et ces débordements de violence dans certains pays islamiques pour s’insurger contre la publication de nouvelles caricatures de Mahomet dans Charlie Hebdo?
Dans quel pays de confession musulmane (sans pour autant se réclamer de l’islamisme radical) est-il possible de publier de telles caricatures ou simplement de critiquer le Coran (la critique est-elle insultante?) sans risquer d’être flagellé ou assassiné?

Aux musulmans d’apporter une réponse à ceux qu’ils considèrent comme des mécréants.
La paix et le respect mutuel en dépendent.

Auteur: ITT

Warum ich Charlie bin / Pourquoi je suis Charlie (DE/FR)

Ich bin Französin, Laizistin und
ich bin Charlie.

Unter den Laizisten gehöre ich zu den Atheisten. Da es für mich keinen Gott gibt, gibt es auch keine Blasphemie. Jeder hat das Recht, sich zu seinem Glauben zu bekennen oder auch zu seinem Nicht-Glauben. Es geht nicht darum, was man denkt – die Gedanken sind frei – sondern vielmehr, was man daraus macht, es geht also um das Tun und Handeln und jeder ist für die Folgen seiner Handlungen verantwortlich, so auch die Islamisten. Morde und Verbote bzw. Zensur sind nicht hinnehmbar und aus diesem Grunde bin ich Charlie. Niemand muss Charlie Hebdo lesen, es ist keine Pflichtlektüre, und niemand muss nach dem Koran leben, es ist reine Privatsache. Ich werde Charlie Hebdo weiterlesen, wenn Charlie weiterleben darf. Der Atheismus gehört genauso zu Frankreich wie der Islam, das Judentum und das Christentum. Dies sollte auch so akzeptiert werden und zwar ohne Einschränkungen. Ich gönne den Moslems ihre Moscheen, den Christen ihre Kirchen, den Juden ihre Synagogen.

Charlie Hebdo sollte mir auch gegönnt werden, jetzt erst recht.

17 Menschen sind in Paris hingerichtet worden, Tausende weltweit und Hunderttausende sind auf der Flucht. Niemand sollte umsonst sterben oder seine Heimat verlieren.

Je suis Française, laïque et je suis Charlie.

Parmi les laïcs, je fais partie des athées et puisque pour moi Dieu n’existe pas, la blasphémie non plus. Chacun a le droit à ses croyances ou sa non-croyance. Ce qui importe, ce n’est pas ce que l’on pense – la pensée est libre – mais beaucoup plus ce que l’on en fait, les agissements qui en découlent. Chacun doit assumer les conséquences de ses faits et gestes, les islamistes pareillement. Assassinats et interdits ou censure ne sont pas acceptables. C’est pour cette raison que je suis Charlie. Personne n’est contraint de lire Charlie Hebdo, ce n’est pas une lecture obligatoire, et personne n’est obligé de se conformer au Coran, c’est un choix personnel. Je continuerai de lire Charlie s’il lui est permis de vivre. L’athéisme appartient à la France, tout comme l’islam, le judaïsme et le christianisme.
Cette réalité devrait être acceptée sans restriction.
Les musulmans ont leurs mosquées, les chrétiens leurs églises,
les juifs leurs synagogues et moi j’ai Charlie Hebdo.

Qu’on me le laisse, aujourd’hui plus que jamais!

17 personnes ont été assassinées à Paris, des milliers dans le monde et des centaines de milliers sont contraintes de fuir.
Personne ne doit mourir pour rien ou perdre sa patrie.

Danke für diesen Beitrag von / Merci pour cet article de:
Isabelle Terrones

Charlie Hebdo: «Tout est pardonné» – alles ist vergeben

Das französische Satire-Magazin “Charlie Hebdo”, in dessen Redaktionsräumen in der vergangenen Woche elf Menschen erschossen wurden (ein weiteres Opfer starb im Freien), meldet sich auf unnachahmliche Weise zurück: Auf der Titelseite der neuen Ausgabe erscheint am Mittwoch wieder eine Mohammed-Karikatur. Doch diesmal hält der Prophet ein Schild in der Hand mit den Worten, die zum Symbol der Solidarität mit der Redaktion, aber auch für den Schutz der Pressefreiheit schlechthin geworden sind: “Je suis Charlie”.

https://netzpolitik.org/wp-upload/707192-une-charlie-png.jpg.png

Und darüber die Titelzeile “Tout est pardonné” – alles ist vergeben.

Da ist sie, die charmante Respektlosigkeit – wieder Mohamed! Natürlich lässt sich Charlie Hebdo nicht einschüchtern. Doch zugleich kann man sich nur noch staunend verneigen vor so viel menschlicher Größe angesichts des vielfachen Mordes an Kollegen und Freunden, vor dieser ausgestreckten Hand gegenüber Menschen muslimischen Glaubens: Mohamed weint, und selbst der Hintergrund des Covers ist in dunkelgrün gehalten, in der Farbe des Propheten, gerade so als wollten die Überlebenden sagen: Liebe Muslime, wir wissen, nicht eure Religion ist die Ursache dieser Barbarei, sondern deren Perversion. Das alles geschah nicht in eurem Namen!

Was für ein Statement gegen den Rassismus, was für ein Statement gegen religiösen Fanatismus, und all’ das mit nur wenigen Strichen.

Wem das Überleben des Magazins am Herzen liegt der / die kann auf der Homepage von Charlie Hebdo spenden – auch deutsche Kreditkarten funktionieren. Außerdem soll die aktuelle Ausgabe, die gleichsam im Asyl in den Räumen der Zeitung Libération hergestellt wurde, in einer Auflage von 3 Millionen Exemplaren erscheinen. Bestimmt finden auch ein paar Hefte ihren Weg über den Rhein.