„Der Terrorangriff war vielleicht ein Weckruf“

Kurzmitteilung

Der Schriftsteller und Essayist Pascal Bruckner hofft, dass sich Frankreich im Angesicht des Terrors wieder auf seine freiheitlichen Werte besinnt.
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Quelle: DIE WELT 23 Februar 2015 – Von Richard Herzinger

Pascal Bruckner 66, gehörte zu den aus der 68er-Bewegung stammenden „Neuen Philosophen“, die in den 1970er Jahren mit Linksradikalismus und Marxismus brachen. In seinem Essay „Das Schluchzen des weißen Mannes“ (1984) kritisierte der Schriftsteller und Essayist die Dritte-Welt-Ideologie als Spielart antiaufklärerischen Denkens.
Seither polemisierte er in vielen Publikationen gegen die Relativierung westlicher Freiheitswerte im Namen von „Multikulturalismus“ und falsch verstandener religiöser Toleranz und warnt seit Jahren vor einer Unterschätzung der Gefahr, die vom Islamismus ausgeht.
Nun begründet er seine Hoffnung, dass sich die westlichen Gesellschaften wieder selbstbewusster um ihre freiheitlichen Werte scharen.
Pascal Bruckner ist einer der wichtigsten Philosophen Frankreichs.
Bruckner ist auch ein erfolgreicher literarischer Autor.
1992 verfilmte Roman Polanski seinen Roman „Bitter Moon
„.“

VIDEO: 
Pascal Bruckner : les chrétiens d'Orient "victimes collatérales d’une culture européenne et américaine"

Warum ich Charlie bin / Pourquoi je suis Charlie (DE/FR)

Ich bin Französin, Laizistin und
ich bin Charlie.

Unter den Laizisten gehöre ich zu den Atheisten. Da es für mich keinen Gott gibt, gibt es auch keine Blasphemie. Jeder hat das Recht, sich zu seinem Glauben zu bekennen oder auch zu seinem Nicht-Glauben. Es geht nicht darum, was man denkt – die Gedanken sind frei – sondern vielmehr, was man daraus macht, es geht also um das Tun und Handeln und jeder ist für die Folgen seiner Handlungen verantwortlich, so auch die Islamisten. Morde und Verbote bzw. Zensur sind nicht hinnehmbar und aus diesem Grunde bin ich Charlie. Niemand muss Charlie Hebdo lesen, es ist keine Pflichtlektüre, und niemand muss nach dem Koran leben, es ist reine Privatsache. Ich werde Charlie Hebdo weiterlesen, wenn Charlie weiterleben darf. Der Atheismus gehört genauso zu Frankreich wie der Islam, das Judentum und das Christentum. Dies sollte auch so akzeptiert werden und zwar ohne Einschränkungen. Ich gönne den Moslems ihre Moscheen, den Christen ihre Kirchen, den Juden ihre Synagogen.

Charlie Hebdo sollte mir auch gegönnt werden, jetzt erst recht.

17 Menschen sind in Paris hingerichtet worden, Tausende weltweit und Hunderttausende sind auf der Flucht. Niemand sollte umsonst sterben oder seine Heimat verlieren.

Je suis Française, laïque et je suis Charlie.

Parmi les laïcs, je fais partie des athées et puisque pour moi Dieu n’existe pas, la blasphémie non plus. Chacun a le droit à ses croyances ou sa non-croyance. Ce qui importe, ce n’est pas ce que l’on pense – la pensée est libre – mais beaucoup plus ce que l’on en fait, les agissements qui en découlent. Chacun doit assumer les conséquences de ses faits et gestes, les islamistes pareillement. Assassinats et interdits ou censure ne sont pas acceptables. C’est pour cette raison que je suis Charlie. Personne n’est contraint de lire Charlie Hebdo, ce n’est pas une lecture obligatoire, et personne n’est obligé de se conformer au Coran, c’est un choix personnel. Je continuerai de lire Charlie s’il lui est permis de vivre. L’athéisme appartient à la France, tout comme l’islam, le judaïsme et le christianisme.
Cette réalité devrait être acceptée sans restriction.
Les musulmans ont leurs mosquées, les chrétiens leurs églises,
les juifs leurs synagogues et moi j’ai Charlie Hebdo.

Qu’on me le laisse, aujourd’hui plus que jamais!

17 personnes ont été assassinées à Paris, des milliers dans le monde et des centaines de milliers sont contraintes de fuir.
Personne ne doit mourir pour rien ou perdre sa patrie.

Danke für diesen Beitrag von / Merci pour cet article de:
Isabelle Terrones