In muff’ger Gruft, wo Lektüre modrig fault,
hockt schwarz ihr Schwarm, von Papyrus umklammert.
Die Zung’ ist welkend, grau vom Tintenmaul,
ein Nekrolog, der lallend noch verjammert.
Sie nisten, wie verblichne Mumien-Schwärme,
im Frack, der längst den Geruch des Moder kennt;
ihr Herz, ein schlecht erhalt’nes Futterherme,
das nur noch mit verbitterter Lauge brennt.
Die Wände tropfen von Zitatsarkophagen,
ein Reich aus Fußnot’ und verwesendem Sinn;
wer frisch hereilt, den greifen sie mit Kragen
und graben ihn wie Schutt zum Staube hin.
Sie wittern Feinde im Geruch des Neuen,
verfluchen jede Regung, jedes Blut.
Die Haut der Menschlichkeit ist längst verfroren,
ihr Händedruck: ein Knochenspiel aus Wut.
Und nachts, im Spiegel leerer Fakultäten,
da starrt sie an: die Fratze ihres Neids.
Sie seufzen süß in lüstern-sauren Fäden,
vom eignen Untergang benebelt, kalt und breit.